David Helfgott

Pianist

David Helfgott wurde 1947 als Sohn jüdischer Einwanderer im australischen Melbourne geboren.

Seit frühester Kindheit an gehörte seine Liebe der klassischen Musik. Bereits als Schulkind zeigte er sein herausragendes Talent als Pianist und gewann zahlreiche Musikwettbewerbe. Mit 19 verließ er Australien und ging nach London, wo er am Royal College of Music sein Klavierstudium aufnahm. Dort wurde er von Cyril Smith ausgebildet, der ihn als brillantesten Schüler seiner Dozentenlaufbahn bezeichnete und ihn mit dem Künstler Horowitz verglich. Am College gewann David Helfgott zahlreiche Preise, darunter auch den Dannreuther Preis.

Gegen Ende seines Studiums versank David Helfgott zunehmend in seiner „eigenen“ Welt und wurde fortan wegen einer schweren emotionalen und mentalen Schwäche in Krankenhäusern behandelt. Viele Jahre lang wurde dem Genie das Klavierspielen seitens der Ärzte verboten – bis David Helfgott in den achtziger Jahren auf eigenem Wunsch und eigenem Drängen wieder zur Musik zurückkehrte. Seine ersten Auftritte absolvierte der von seiner Krankheit gezeichnete Musiker in einer Weinbar in Perth. „Der Nebel hat sich gelichtet, ich konnte wieder hören, ich habe wieder gelebt“ bezeichnet Helfgott seine Rückkehr in das geliebte Metier.

Zur selben Zeit traf Helfgott seine Frau Gillian, mit der er seither zusammenlebt und die ihn maßgeblich fördert und unterstützt.

Mitte der der neunziger Jahre kehrte er wieder in das große Musikgeschäft zurück und gab Konzerte in Australien und Europa. Der Oscar-prämierte Film „Shine – Der Weg ins Licht“ (1996) ebnete ihm den Weg, um endgültig die klassischen Bühnen der Welt zu erobern. Seither trat er in den berühmtesten Konzertsälen der Welt auf.

Vor allem in seiner Heimat Australien genießt Helfgott höchste Anerkennung. 2004 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der University of Western Australia verliehen, zwei Jahre später wurde er als erster Musiker überhaupt im Australian Walk of Fame aufgenommen. In den vergangenen fünf Jahren tourte Helfgott in zahlreichen Ländern und gilt als einer der wenigen Pianisten, die außerhalb eines Abonnement- Konzerts große Hallen füllen, so beispielsweise 2006 die ausverkauften Konzerte in Zürich oder in Wien. 2012 präsentierte er auf seiner Europatour das für ihn prägende und als eines der schwersten Klavierstücke überhaupt geltende Rachmaninovs Drittes Klavierkonzert gemeinsam mit den Stuttgarter Symphonikern. 

Helfgott ist – im wahrsten Sinn des Wortes – ein Künstler zum Anfassen, denn er sucht den intensiven, direkten Kontakt zu seinem Publikum und begeistert gerade wegen seiner unkonventionelle Art eine weltweite Fangemeinde. 

Shine – Der Weg ins Licht:

Der Film „Shine“ machte David Helfgott weltberühmt: Die Lebensgeschichte des australischen Pianisten berührte in den 90er Jahren Millionen von Menschen. Schauspieler Geoffrey Rush erhielt für seine Darstellung des Musikers einen Oscar. Regisseur Scott Hicks erzählt die Geschichte des jungen Davids, der als Sohn jüdischer Einwanderer in Australien aufwächst und stellt auf eindrucksvolle Weise und mit hochkarätigen Schauspielern dessen schwierige Jugend mit dem strengen Vater, der psychischen Krankheit bis hin zu Helfgotts „Rückkehr“ ins Leben und auf die Bühne dar. Der Film zeigt einen Menschen, der nach langem Leiden wieder ins Leben tritt und mit Hilfe seiner Frau Gillian seinen Platz in der Gesellschaft zurückerobert. 

Shine (1996). Regie Scott Hicks
Mit Geoffrey Rush, NoahTaylor, Armin Mueller-Stahl, 105 Min. 

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