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Romantische Musik für Cello und Klavier | Schumann bis Schostakowitsch - Brandenburger Festspiele

  • 27.02.2022
  • 16:00 Uhr
  • Kavalierhäuser Königs Wusterhausen, Königs Wusterhausen
Der Brandenburger Cellist Johannes Przygodda und seine Klavier-Partnerin Julia Hamos den traumhaften Melodien der Musik der ausklingenden Romantik
Genauer gesagt ist es die Wende vom 19. auf das 20. Jahrhundert, die mit den Werken von Schumann, Dvorak, Boulanger und Schostakowitsch genauer beleuchtet wird. Dabei bedienen sich alle vier KomponistInnen einer Tonsprache, die Melodien in den Mittelpunkt ihrer Musik rückt.

Robert Schumanns Adagio und Allegro entspringt einem Werkzyklus, bei dem der Komponist weniger beachteten Instrumenten jeweils ein Charakterstück gewidmet hat. Ursprünglich für Horn geschrieben, aber von Schumann selbst für Violoncello bearbeitet, ist es ein ganz typisches und zutiefst romantisches Werk seines Schaffens. In den politischen Wirren des Jahres 1849 geschrieben, beginnt dieses Werk aus zwei Sätzen mit einem wunderbaren gesanglichen Wechselspiel zwischen Klavier und Violoncello, indem die harmonische Dichte der Komposition besonders zum Tragen kommt. Im anschließenden Allegro verlangt Schumann höchste Virtuosität der Interpreten ab und es ist nahezu unmöglich, sich dem musikalischen Schwung am Ende zu entziehen.

Als der tschechische Komponist Antonin Dvorak im Jahr 1893 in die USA übersiedelte, um dort eine Stelle als Musikdirektor in New York anzutreten, begab er sich zuvor auf eine große Abschiedstournee in seiner Heimat. Zusammen mit einem befreundeten Geiger und Cellisten spielte das Trio zahlreiche kammermusikalische Konzerte, in denen Dvorak vor allem auch eigene Werke aufführte. Sein „Waldesruhe“ in dieser Bearbeitung für Violoncello und Klavier hat der Komponist seinem eigenen Zyklus, „Aus dem bömischen Wald“ für Klavier zu vier Händen entnommen. Weil Dvorak der Meinung war, dass es nicht ausreichend Stücke für Cello und Klavier in seinem Konzertprogramm gab, schrieb er sein eigenes Stück kurzerhand um. Diese Bearbeitung stellte sich als wahrer Glücksfall für das Werk heraus und es ist zu einem der beliebtesten Stücke für Violoncello geworden.

Nadia Boulanger zählt zu den ganz großen Musikerinnen ihrer Zeit. Geboren in Paris zeigte sich schon früh ihr enormes musikalisches Talent und bereits im Alter von 21 Jahren erhielt sie den zweiten Preis beim großen Prix de Rome für eine ihrer Kompositionen. Später erlangte sie vor allem als Lehrerin von zahlreichen berühmten amerikanischen Komponisten Bekanntheit, wie zum Beispiel Aaron Copland, Astor Piazolla oder Philip Glass. Als erste Frau überhaupt dirigierte sie im Jahr 1938 das Boston Symphony Orchestra und fortan war ihr Ruf als außergewöhnliche Musikerin auch international gefestigt. Diese drei kurzen Stücke, die Boulanger 1914 für Violoncello und Klavier schrieb, zeigen eine ganz besondere Vielfältigkeit in ihrem Stil und sind ein wunderbares Zeugnis ihrer kompositorischen Meisterschaft.

Den Abschluss des Konzertes bildet die Sonate Opus 40 von Dimitri Schostakowitsch. Dieses in vier Sätzen komponierte Werk ist mit Sicherheit eines der ganz großen Meisterwerke für Violoncello und Klavier und zeugt von den herausragenden lyrischen Fähigkeiten des Komponisten. Nur zwei Jahre bevor Schostakowitsch 1936 zum verfehmten Komponisten im Stalin Regime erklärt wurde, sind auch in dieser Sonate schon die Ängste und Repressionen zu spüren, denen der Komponist Zeit seines Lebens ausgesetzt war. Doch auch seine lyrische Seite kommt in diesem Werk besonders stark zum Tragen, weil er es in einem für ihn sehr emotionalen Sommer komponierte. Kurzfristig war Schostakowitsch in einer Liebesaffäre und verließ dafür sogar seine Frau. Nach diesem aufwühlenden Sommer, in dem er die Cellosonate schrieb, war die Affäre jedoch beendet und er heiratet abermals seine Frau.


Programm:

Robert Schumann Adagio und Allegro

Antonin Dvorak Waldesruhe

Nadia Boulanger Trois Pieces

Dimitri Schostakowitsch Sonate für Violoncello und Klavier op. 40


Julia Hamos, Klavier
Johannes Przygodda, Violoncello

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